Ausstellung
in der Galerie im Sakralmuseum / Klosterkirche St. Annen

»Plakate und Grafiken von Helmut Brade sowie einige Keramiken von Martin Möhwald«
Eine Sonderausstellung der Städtischen Sammlungen Kamenz und der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption
Mindestens zur alljährlichen Kamenzer Rede in St. Annen haben Sie sicher eines seiner unverkennbaren Plakate in der Lessingstadt gesehen. Nun gibt es in Kamenz endlich eine persönliche Begegnung mit dem aus Halle an der Saale stammenden Helmut Brade, der als Grafiker, Grafikdesigner, Plakatgestalter, Bühnen- und Kostümbildner national und international bekannt ist.
Als Professor an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, prägte er mehrere Generationen von Künstlern und Künstlerinnen; seit nunmehr einem halben Jahrhundert ist er für internationale Theater und Opernhäuser tätig, und sein jüngstes Bühnenbild ist derzeit in der Semperoper erlebbar.
Helmut Brades Arbeiten sind einzigartig, phantasievoll, stecken voller Fabulierlust, sind hintersinnig und inspirierend. Als schwungvoller Start in den Arbeitstag entsteht im Bradeschen Atelier auf dem Hohen Weg in Halle in der kalten Jahreszeit so mancher Einstrich-Lessing. Mal zart und tastend, mal breit und kräftig, mal schwungvoll und kreiselnd – seine Linie spiegelt jede kleinste Hand- und Gemütsbewegung ihres Schöpfers wider.
Die Teekultur, die Brade auf seinen vielen Reisen durch den asiatischen Kontinent kennen- und schätzen gelernt hat, verbindet ihn eng mit dem ebenfalls aus Halle stammenden Martin Möhwald. Der 1954 geborene Sohn der Bildhauerin und Keramikerin Gertraud und des Malers Otto Möhwald verwendet die papiernen Fragmente seines Freundes gern für Teekannen, Tassen oder Schalen. Mitunter finden diese Gebrauchsgefäße ihren Weg auch wieder zurück ins Bradesche Atelier und dienen etwa dazu, seinen Gästen erlesenen Tee zu servieren.
Wie jeder Mensch hat auch ein Buchstabe eine Seele und einen Körper. (Harry Mulisch)
Ausstellungsdauer | 4. August bis 11. Dezember 2022 |